Prähospitale Schlaganfallversorgung: Herausforderungen werden komplexer

(24.09.2025) Noch immer können rund drei Millionen Menschen in Deutschland mit einem Schlaganfall nicht innerhalb der angestrebten 30 Minuten nach Alarmierung des Rettungsdienstes einer geeigneten Versorgungsstufe zugeführt werden. „Mit der geplanten Konzentration der Gesundheitsversorgung in zentralen Krankenhäusern werden die Herausforderungen nicht kleiner, sondern eher komplexer“, zeigte Prof. Helge Topka, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Stroke Unit der Münchner Klinik Bogenhausen in einem viel beachteten Symposium im Rahmen des 1. Deutschen Schlaganfallkongresses Anfang des Monats auf. Angesichts steigender neurologischer Notfälle müsse zukünftig zudem differenzierter entschieden werden, ob ein Notarzt bzw. eine Notärztin vor Ort erforderlich sei. „Bei vital stabilen Patientinnen und Patienten, bei denen es vor allem um den schnellen Transport geht, ist das nicht zwingend erforderlich“, erklärte Dr. Anne-Sophie Biesalski, Fachärztin für Neurologie an den Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum, in diesem Zusammenhang.

Nachwuchswissenschaftler aus Erlangen, Aachen und Bonn gewinnen Posterpreise beim 1. Deutschen Schlaganfallkongress

(10.09.2025) Die Konkurrenz war groß: Unter 132 eingereichten Postern haben sich beim 1. Deutschen Schlaganfallkongress, dem DSG25, drei herausragende Kandidaten durchgesetzt. Als Gewinnerin wurde Dr. Stefanie Balk aus Erlangen ausgezeichnet. Ihr Poster „Die RNA-Expressionsanalyse von Perizyten nach Inkubation mit Blutabbauprodukten zeigt Unterschiede im Aminosäuretransporter SLC7A11 in Abhängigkeit vom Eisenoxidationszustand“ belegte den ersten Platz.

1. Deutscher Schlaganfallkongress war ein voller Erfolg!

(09.09.2024) Zum Schluss nur zufriedene Gesichter: Den 1. Deutschen Schlaganfallkongress, den DSG25, kann man nur als einen wirklich großen Erfolg bezeichnen. „Die Atmosphäre war vom ersten bis zum letzten Tag einfach sehr gut“, freut sich Kongresspräsident Professor Stefan Schwab über die gelungene Premiere. „Diese gute Stimmung und die regen Diskussionen über alle Professionen und Fächer hinweg haben mir noch einmal gezeigt, dass es diesen Kongress wirklich brauchte.“

PD Dr. Stefan Gerner mit Schlaganfall-Preis 2025 ausgezeichnet: Wegbereiter für individualisierte Therapie und digitale Innovation

(05.09.2025) PD Dr. med. Stefan Gerner ist mit dem Schlaganfall-Preis 2025 für seine hervorragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet der zerebrovaskulären Erkrankungen ausgezeichnet worden. Der geschäftsführende Oberarzt der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen nahm heute die Auszeichnung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress (DSG25) in Berlin entgegen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Männer der ersten Stunde: Zusammenarbeit in der Krise

(28.08.2025) Prof. Otto Busse ist ein bekanntes Gesicht unter Schlaganfallexperten. Er hat das Konzept der Stroke Unit in Deutschland Anfang der 90er Jahre begonnen zu etablieren. Als Gründungsmitglied der DSG berichtet er in der Feierstunde auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress kurz über die ersten Schritte der Fachgesellschaft und was nötig war, dass wir heute dort stehen, wo wir stehen. Keynotespeaker Dr. Gerhard Conrad dürfte unter Strokologen wahrscheinlich weniger bekannt sein, ist aber ebenfalls eine absolute Koryphäe auf seinem Gebiet. Auch er hat seine komplette berufliche Laufbahn den „Wegen hinaus aus der Krise“ gewidmet. In der Zeit, als Busse anfing Stroke Units zu gründen, verhandelte Conrad als Regionalexperte im Auftrag des Bundesnachrichtendienstes (BND) und der Vereinten Nationen (UN) in geheimen humanitären Vermittlungsmissionen zwischen Israel und der Hisbollah, später dann auch zwischen Israel und Hamas. Er brachte Todfeinde dazu, wenigstens indirekt im gemeinsamen Interesse zu kooperieren. Wir können deshalb viel voneinander lernen!

Ein Jahr NIH-Schlaganfall-Skala: Großer Erfolg für DSG-Schulungsplattform

(30.07.2025) Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) feiert einen 1. Geburtstag! Denn vor einem Jahr, im Juli 2024, ging die deutschsprachige Schulungsplattform mit einem Anwendungstraining für die wichtigste Skala zur Bemessung des Schweregrades eines Schlaganfalls, der National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS), an den Start. Seither können sich interessierte Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten wie auch Notfallsanitäter für die kostenlose Nutzung unter www.dsg-nihss.de anmelden. „Die Viertausendermarke haben wir soeben erfolgreich geknackt“, freut sich DSG-Geschäftsführer Prof. Jürgen Faiss. „Um genau zu sein, habe ich gerade die viertausendfünfte Person für die Plattform freigeschaltet.“

Prof. Werner Hacke ist Festredner auf Eröffnungsveranstaltung des 1. Deutschen Schlaganfallkongresses

(23.07.2025) Der weltweit mit am meisten zitierte Neurologe und Schlaganfallforscher, Prof. Dr. Dr. Werner Hacke, wird als Festredner den 1. Deutschen Schlaganfallkongress am 4. September in Berlin eröffnen. „Mein Vortrag wird die Entwicklung der Behandlung des akuten Schlaganfalls der letzten 40 Jahre aufzeigen und die Leistung beleuchten, die der Neurologie in Deutschland hierbei zu Teil wurde“, so der heutige Seniorprofessor. Es ist kein Zufall, dass die Behandlungsmöglichkeiten auch mit dem persönlichen Lebenslauf und der Forscherkarriere von Werner Hacke zusammenhängen. „Es war aber natürlich auch nicht alles rosarot und geniale Medizin“, weiß der heute 77-Jährige. So hat er bewusst den Titel „Good times – bad times: Der Weg zur Therapie schwerer ischämischer Schlaganfälle“ gewählt. Und natürlich wird der Vortrag von Hard Rock und Metal unterlegt sein.

Nachwuchsförderpreise der DGKN

(09.07.2025) Die DGKN schreibt in diesem Jahr zwei Nachwuchsförderpreise aus. Beide sind mit je 3.500 EUR dotiert und werden zum kommenden DGKN-Kongress vom 25.-27. Februar 2026 in Augsburg überreicht werden.

Schlaganfall-Nachsorge neu denken: Europäische Modelle und konkrete Perspektiven für Deutschland

(04.06.2025) Dank verbesserter Akutversorgung und strukturierter Frührehabilitation können viele Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten heute besser versorgt werden als noch vor einigen Jahrzehnten. Doch was kommt dann? Wer kümmert sich um Betroffene mit langanhaltenden Beeinträchtigungen, wenn die Klinikentlassung erfolgt ist und die Reha abgeschlossen? „Viele Patientinnen und Patienten bleiben mit komplexen Einschränkungen zurück – von Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen bis hin zu Depressionen und chronischen Schmerzen. Und sie fühlen sich damit oft allein gelassen“, sagt Prof. Andreas Meisel, Leitender Direktor des Centrums für Schlaganfallforschung an der Charité. Denn die derzeitige Regelversorgung in Deutschland sieht in erster Linie den Hausarzt als Ansprechpartner vor – was für viele Betroffene nicht ausreicht.

Umfrage der Jungen DSG: Arbeitssituation und Zufriedenheit in der Schlaganfall-Versorgung

(23.05.2025) Die Junge DSG möchte ein besseres Verständnis über die Arbeitsbedingungen, Herausforderungen und Zufriedenheitsfaktoren junger Neurologen und Neurologinnen gewinnen – und ruft zur Teilnahme an einer aktuellen Umfrage auf. Diese ist anonym und dauert nur wenige Minuten.

Schluckstörungen nach Schlaganfall: Praktisches Wissen zu Dysphagie und Trachealkanülen-Management

(20.05.2025) Wie erkennt man eine schlaganfallbedingte Schluckstörung frühzeitig? Wann ist eine Trachealkanüle erforderlich – und wann kann diese wieder entfernt werden? Und wie gelingt die sichere Dekanülierung in der interprofessionellen Zusammenarbeit? Rund 80 Prozent aller Patientinnen und Patienten leiden nach ihrem Schlaganfall an einer Dysphagie – trotzdem ist die Erkennung wie auch Therapie kein prominentes Thema im Medizinstudium oder in der logopädischen Ausbildung. So wollen die beiden erfahrenen Dysphagie-Experten PD Dr. Sriramya Lapa und PD. Dr. Bendix Labeit in einem Workshop auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress, dem DSG25, Anfang September in Berlin Antworten auf diese wichtigen Fragen geben.

Junge DSG jetzt auf Instagram und LinkedIn

(25.03.2025) Die Junge DSG geht auch kommunikativ neue Wege und hat auf den Social-Media-Kanälen Instagram und LinkedIn jeweils einen eigenen Account eröffnet. „Wir wollen auf diese Weise unser Netzwerk vergrößern, neue engagierte und aktive Mitglieder rekrutieren und natürlich unsere Angebote einer breiteren Zielgruppe vor Augen führen“, sagen PD Dr. Carolin Beuker und PD Dr. Jochen Sembill, paritätische Sprecher der Jungen DSG. Entsprechend gilt jetzt vor allem: Dem Kanal folgen, Beiträge teilen, liken und kommentieren!

Thrombektomie bei akutem Schlaganfall: Stellungnahme der DSG zu DISTAL, ESCAPE-MeVO und DISCOUNT

(20.03.2025) Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) nimmt im folgenden Stellung zu den Ergebnissen der DISTAL-, ESCAPE-MeVO- und DISCOUNT-Studien zum Nutzen der Thrombektomie bei akutem Schlaganfall, die Anfang Februar auf der International Stroke Conference (ISC) 2025 in Los Angeles präsentiert wurden.
DISTAL und ESCAPE-MeVO wurden zeitgleich publiziert, die Ergebnisse der vorzeitig abgebrochenen französischen DISCOUNT-Studie sind nur als Präsentation und basierend auf vorläufigen Daten verfügbar.

Osnabrück lädt ein zur diesjährigen DSG Stroke Summer School

(05.03.2025) Der meteorologische Frühling ist da – der Sommer damit also eigentlich auch gar nicht mehr weit. So dürfen sich schon heute alle Teammitglieder der Stroke Unit auf die Summer School der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) freuen. Diese findet in diesem Jahr im Klinikum Osnabrück vom Mittwoch, den 24., bis Freitag, den 26. September statt. Prof. Rainer Dziewas und Dr. Lars Krause laden herzlich ein in den Nordwesten!

Junge DSG startet mit regelmäßiger Webinarreihe

(03.03.2025) Praxisnah. Interaktiv. Kostenlos. Ende März startet die Junge DSG (JDSG) eine interdisziplinäre und multiprofessionelle Webinarreihe mit State-of-the-art-Lectures. Hier kommen immer am Ende eines Quartals namhafte Expertinnen und Experten rund um den Schlaganfall zu Wort. Angesprochen werden sollen Nachwuchskräfte auf der Stroke Unit: Ärztinnen und Ärzte, Stroke-Nurses, Therapeuten wie auch Medizinstudierende. Den Anfang macht die Vize-Präsidentin der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Frau Prof. Waltraud Pfeilschifter. Die Chefärztin der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Städtischen Klinikum Lüneburg spricht am Donnerstag, den 27. März, von 17.00 bis 18.00 Uhr über „Thrombolyse unter NOAK – aktuelle Datenlage und laufende Studien“. Zur Teilnahme einfach dem Link zum Zoom-Webinar folgen und einloggen.

OPS 8-981 jetzt auch bei TIA oder Ischämie im Versorgungsgebiet der A. ophthalmica anwendbar

(14.01.2025) DSG-Geschäftsführer Prof. Jürgen Faiss informiert: Seit Januar 2025 ist der OPS-Katalog der Ziffer 8-981, Neurologische Komplexbehandlung des akuten Schlaganfalls, erweitert worden und kann jetzt auch beim Vorliegen einer TIA oder einer Ischämie im Versorgungsgebiet der A. ophthalmica angegeben werden.

Online-Umfrage: Delirbehandlung bei Schlaganfallpatient*innen

(02.01.2025) Das Delir an der Stroke Unit stellt die Behandlungsteams vor große Herausforderungen und ist zudem mit einer Verschlechterung der Prognose der betroffenen Schlaganfallpatient*innen assoziiert.

KHVVG ist große Chance für eine weitere Verbesserung der Schlaganfall-Versorgung

(28.10.2024) Zum heutigen Welt-Schlaganfalltag wird es Zeit für die gute Nachricht: In der Gesetzesvorlage des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG), wie sie am 17. Oktober vom Bundestag verabschiedet wurde, sind tatsächlich alle von DSG und DGN geforderten Punkte zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung berücksichtigt worden.

Nach dem Schlaganfall: Betroffene beklagen Mangel an Unterstützung

(28.10.2024) Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat anlässlich des Welt-Schlaganfalltages 1.000 Betroffene befragt, wie es ihnen in der häuslichen Nachsorge ergeht – und das Ergebnis ist ernüchternd: 70 Prozent fühlen sich nicht ausreichend versorgt. „Wir müssen dringend bessere Voraussetzungen für eine strukturierte Nachsorge unserer Patienten schaffen“, fordert deshalb der Vorsitzende der DSG-Kommission Nachsorge nach Schlaganfall, Professor Andreas Meisel, Oberarzt in der Klinik für Neurologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin sowie Direktor des Centrums für Schlaganfallforschung Berlin.

Der aktuelle Entwurf des KHVVG gefährdet die akute Schlaganfallversorgung vor allem in ländlichen Regionen!

(03.07.2024) In dem am 15.05.2024 vom Kabinett der Bundesregierung beschlossenen Entwurf für das KHVVG wird die Schlaganfallversorgung in teleneurologisch unterstützten Schlaganfalleinheiten (Stroke Units) nicht berücksichtigt, obwohl dies noch im Referentenentwurf vom 13.03.2024 analog dem Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen 2022 der Fall war. Entsprechend befürchten wir, DGN und DSG, dass die Länder keine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung der Schlaganfallpatienten im ländlichen Raum mehr sicherstellen können. So fordern wir hier unbedingt eine Nachbesserung des derzeitigen Referentenentwurfes!

Stellungnahme der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft zu den Ergebnissen der ANNEXA-I Studie

(28.06.2024) Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) nimmt im folgenden Stellung zu den Ergebnissen der ANNEXA-I Studie (Andexanet for Factor Xa Inhibitor–Associated Acute Intracerebral Hemorrhage), die am 15.05.2024 im NEJM veröffentlicht worden ist 1. Zuvor waren die Ergebnisse bereits am 10.10.2024 auf der World Stroke Conference (WSC) in Toronto präsentiert worden.

Stellungnahme des Vorstandes der DSG zur Zulassung von Tenecteplase zur systemischen Thrombolysetherapie von Patienten mit akutem Hirninfarkt

15.02.2024

Pflege von Patienten mit Schlaganfall

Pflege von Patienten mit Schlaganfall

Die Erkenntnis, dass qualitativ hochwertige Pflege hinreichend Zeit und damit Personal braucht, war eine Triebfeder der Anfang 2019 eingeführten Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung.

Expertentalk – Was bedeutet die OPS-Strukturprüfung für die neurologischen Kliniken?

Mit Prof. Dr. med. Darius Nabavi, 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, Prof. Dr. med. Christian Gerloff, DGN-Präsident, und Prof. Dr. med. Peter Berlit, DGN-Generalsekretär.

Europäischer Aktionsplan ausgerufen

Schlaganfall-Experten und Patienten-Fürsprecher haben in Brüssel gemeinsam einen europäischen Aktionsplan ausgerufen. Der Stroke Action Plan for Europe beschreibt Versorgungsziele bis zum Jahr 2030.

Neurovaskuläre Netzwerke nehmen Fahrt auf

Seit dem Jahr 2018 wurden, gemeinsam mit Vertretern der DGNC und DGNR, 15 Neurovaskuläre Netzwerke (NVN), auditiert und zertifiziert. Ziel der NVN ist die Etablierung einer qualitätsgesicherten überregionalen Versorgungsstruktur, die die interdisziplinäre Versorgung von Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen, besonders auch seltenen Entitäten, auf hohem Niveau unter besonderer Berücksichtigung innovativer Therapiekonzepte garantiert.